Als Grüne Berichterstatterin für die friesische Volksgruppe bin ich auf Einladung des Interfriesischen Rates vom 21.-22. Mai gemeinsam mit meiner Mitarbeiterin nach Helgoland zum Friesentreffen (Friesendroapen) gereist.
Dieses Treffen findet alle drei Jahre statt und bietet die Möglichkeit für die gesamte friesische Volksgruppe, d.h. alle Friesen - aus Nordfriesland, Ostfriesland, Westfriesland und dem Saterland - zusammen zu kommen, sich über den Erhalt friesischer Kultur und Sprache und über interfriesische Zusammenarbeit auszutauschen – und nicht zuletzt zu tanzen.
Als ich am Samstagmittag ankam, habe ich direkt an der sogenannten Politiker*innenrunde teilgenommen, wo ich als Teil des Panels mich gemeinsam mit meinem Bundestagskollegen Stefan Seidler (SSW) für die Förderung friesischer Kultur und Sprache sowie die Sensibilisierung für nationale Minderheiten ausgesprochen habe. Dabei haben wir unter anderem über die Erfolge im Haushalt 2022 mit Hinblick auf die Förderung der friesischen Volksgruppe gesprochen. Darunter:
- die Erhöhung der Förderung der wichtigen Arbeit der Friesenstiftung um 50.000 Euro
- die erstmalige Förderung des Beauftragten für Saterfriesisch mit einem Bundeszuschuss in Höhe von 50.000 Euro
- die Erhöhung der Förderung des Minderheitensekretariats um 110.000 Euro
Außerdem haben Stefan Seidler und ich in der Runde erzählt, dass wir einen Parlamentskreis zu Minderheiten gründen, um die Sichtbarkeit der vier autochthonen Minderheiten in Deutschland in der öffentlichen und insbesondere in der parlamentarischen Debatte zu erhöhen.
Nach der Runde ging das spannende Programm des Treffens weiter: Am Samstagnachmittag bin ich im sogenannten Börteboot um die Insel gefahren; abends gab es schöne Musik von einer Band aus Helgoland, danach habe ich die Unterschiede zwischen den friesischen Trachten je nach Ort gelernt und am Ende einen sehr lustigen westfriesischen Film geguckt. Später habe ich es auch auf dem Pinneberg geschafft, der höchste Punkt auf Helgoland, um dort die schöne Natur und Vögel zu beobachten.
Sonntag war ich auf einem Gottesdienst mit friesischem und niederdeutschen Programm und Gesang und anschließend bin ich im Umzug mit allen Teilnehmer*innen mitgelaufen und habe sogar auch beim Abschlusstanz mitgemacht. Zwischendurch gab es natürlich Zeit für Gespräche über Friesen, Politik und vieles mehr und auch Zeit das leckere Angebot von Fischbrötchen auszuprobieren.
Ich freue mich sehr, die Interessen der friesischen Volksgruppe über die nächste vier Jahre im Bundestag zu vertreten – und ich freue mich natürlich jetzt schon auf das nächste Friesentreffen!
Falls ihr mehr über die friesische Volksgruppe erfahren möchtet, solltet ihr unbedingt das Nordfriisk Instituut in Bredtstedt besuchen: Nordfriisk Instituut: Friesisch, nordfriesische Sprache, Kultur und Wissenschaft