Als Mitglied im Ausschuss für Familie, Senioren, Frauen und Jugend bin ich Berichterstatterin für die Themen Frauen in Beruf, Frauen und Digitalisierung, Gleichstellungsstrategie, Sexarbeit, Menschenhandel sowie Männer- und Jungenpolitik.
Für gerechte Verteilung von Erwerbs- und Sorgearbeit
Wir sind in Deutschland immer noch weit von gleichberechtigter Teilhabe entfernt. Das zeigt sich besonders im arbeitsmarktpolitischen Bereich. So verharrt der Gender Pay Gap weiterhin auf 18 Prozent. Was konkret bedeutet, dass Frauen im Durchschnitt 18 Prozent weniger als Männer verdienen. Darüber hinaus arbeiten vorrangig Frauen in prekären Minijobs, während sie in den Führungsetagen deutlich unterrepräsentiert sind.
All diese strukturellen Ungleichheiten sind vor allem auf eine Ursache zurückzuführen: Frauen leisten den Großteil der unbezahlten Sorgearbeit und arbeiten daher öfter in Teilzeit.
Das wiederum zieht enorme gesundheitliche und finanzielle Benachteiligungen und Einkommenseinbußen nach sich und führt dazu, dass insbesondere Frauen von Altersarmut gefährdet sind. Darüber hinaus zeigen aktuelle Zahlen, dass die Corona-Pandemie diese bestehenden Strukturen der ungleichen Aufteilung von unbezahlter Sorge- und bezahlter Erwerbsarbeit noch weiter verschärft hat.
Deswegen müssen wir patriarchale Strukturen und Geschlechterstereotypen im Alltag weiter bekämpfen, um die Vereinbarkeit von Familie und Beruf besser zu vereinen. Für mich ist klar:
Wir brauchen einen grundlegenden gesellschaftlichen Wandel hin zu gerechter Verteilung von Sorge- und Erwerbsarbeit! Auch deswegen setze ich mich für mehr Frauen in Führungspositionen ein. Es braucht eine feste Quote auch für Unternehmensvorstände.
Gleichstellungspolitik als feministische Gemeinschaftsaufgabe
Gleichstellungspolitik ist intersektional, interdisziplinär und international. Deswegen ist es so wichtig, dass wir die Gleichstellungsstrategie auf Bundesebene weiterentwickeln und ressortübergreifend angelegen. Der im Koalitionsvertrag festgehaltene Gleichstellungscheck wird das Instrument, um politische Maßnahmen und Gesetze unmittelbar auf ihre geschlechtsspezifischen Auswirkungen zu überprüfen. Das Ziel bleibt eine gleichberechtigte Teilhabe von Frauen und Männern in allen gesellschaftlichen Bereichen.
Das gilt auch für die internationale Politik: Weltweit braucht es im Sinne einer Feminist foreign policy ein starkes Engagement für die Rechte, Repräsentanz und Ressourcen von Frauen und marginalisierten Gruppen.
Gewaltschutz vorbehaltlos und wirksam umsetzen
Seit Jahren wird für die Umsetzung der Istanbul-Konvention gestritten. Es ist ein großer Erfolg, dass die Umsetzung einen Stellenwert im Koalitionsvertrag gefunden hat. Denn es gilt diese gerade auch im digitalen Raum umzusetzen. Außerdem benötigt es eine staatliche Koordinierungsstelle, einen bundeseinheitlichen Rechtsrahmen für die verlässliche Finanzierung der Frauenhäuser und den Ausbau des Beratungs- und Hilfesystems für Frauen.
Daneben bilden der Ausbau von Prävention und eine effektive Strafverfolgung das Grundgerüst unserer Konzeption, den Gewaltschutz nachhaltig zu verbessern. Als Berichterstatterin werde ich die Erarbeitung des Nationalen Aktionsplans zur Bekämpfung von Menschenhandel intensiv begleiten.
In den kommenden Jahren muss der reproduktiven Selbstbestimmung mehr politische Aufmerksamkeit geschenkt werden, um diese deutlich zu stärken. In erster Linie bedeutet das, Schwangerschaftsabbrüche als Teil einer notwendigen Gesundheitsversorgung anzuerkennen und die Versorgungssicherheit zu gewährleisten. Mit der Abschaffung von § 219a StGB schaffen wir mehr Rechtssicherheit für Ärzt*innen und stellen die Informationsfreiheit für Frauen sicher. Den Zugang zu Beratung muss erleichtert werden, indem die Online-Beratung verstetigt wird.
Als Berichterstatterin für den Bereich Sexarbeit, werde ich in dieser Legislatur insbesondere die Evaluation des Prostituiertenschutzgesetzes kritisch begleiten, mit dem Ziel die Arbeitsbedingungen von Sexarbeiter*innen zu verbessern und Stigma abzubauen. Das nordische Modell lehne ich strikt ab!
Mehr zu meinen gleichstellungspolitischen Überzeugungen und Forderungen können Sie hier lesen.
Meine Zuständigkeiten
- Quote in der Wirtschaft
- Quote in der Wissenschaft und Medizin
- Präventive Täterarbeit
- Frauen in Beruf
- Gender Budgeting, Gender Mainstreaming/als Teil der Gleichstellungsstrategie
- Gender Studies
- Männer- und Jungenpolitik
- Prostitution/Sexarbeit
- Nationaler Aktionsplan – Menschenhandel sexuelle Ausbeutung
- Gleichstellungsstrategie, Gleichstellungscheck, Gender-Data Gap
- Recht auf Schutz, Frauenhäuser