Anlässlich des Europäischen Tags gegen Menschenhandel am 18.10. erklärt Denise Loop, Obfrau im Ausschuss für Familie, Senioren, Frauen und Jugend:
Menschenhandel und Zwangsprostitution sind schwere Menschenrechtsverletzungen. 2023 wurden in Deutschland 702 Fälle von Menschenhandel in Fachberatungsstellen dokumentiert – häufig in Form sexueller Ausbeutung. Jedes Opfer ist eines zu viel. Wir müssen Menschenhandel und Ausbeutung besser bekämpfen und Betroffene besser schützen.
Als Bundestagsfraktion Bündnis 90/Die Grünen stellen wir den Opferschutz in den Fokus, um Betroffene von Zwangsprostitution und Menschenhandel zu schützen. Dazu haben wir ein umfassendes 10-Punkte-Positionspapier beschlossen mit Maßnahmen in den Bereichen Prävention, Schutz und Strafverfolgung. Wir fordern bundesweite Spezialisierungen bei der Polizei, den Staatsanwaltschaften und den Gerichten sowie Spezialeinheiten, die explizit für Menschenhandel zuständig sind. Damit können Täter*innen künftig konsequenter verfolgt und Netzwerke der Organisierten Kriminalität zerschlagen werden. Eine zentrale Maßnahme ist ein Aufenthaltsrecht für Betroffene von Menschenhandel, unabhängig von ihrer Kooperation mit den Strafverfolgungsbehörden. Der Schutz der Betroffenen kann uns nur gelingen, wenn wir ihnen einen Ausweg aus dem kriminellen Umfeld bieten – auch für diejenigen die Angst haben, gegen die Täter*innen auszusagen.
Es braucht eine bundesweite Gesamtstrategie, um Menschenhandel in all seinen Formen wirksam zu bekämpfen. Deswegen erarbeiten die zuständigen Ministerien derzeit ressortübergreifend einen umfangreichen nationalen Aktionsplan gegen Menschenhandel, den wir in dieser Legislatur verabschieden wollen.