Am Freitag war ich zu Gast auf einen Podium der Initiative Respekt und Schutz für Sexarbeiter*innen.
Im Mittelpunkte der Diskussion stand die Frage nach den Herausforderungen in der politischen Debatte nach sechs Jahren Prostituiertenschutzgesetz.
Meiner Meinung nach wird die politische Debatte leider oft sehr schwarz/weiß und emotional geführt. Es wird immer wieder dieselben grundsätzlichen Fragen diskutiert und oft nicht klar zwischen Sexarbeit und Menschenhandel zum Zweck der sexuellen Ausbeutung differenziert.
Klar ist, dass die Anmeldepflicht ihren Zweck nicht erfüllt, den Schutz vor Ausbeutung und Gewalt zu erhöhen, und dass sie stattdessen dazu führt, dass Sexarbeiter*innen in die Illegalität gedrängt werden. Dies kann unterschiedliche Gründe haben. Beispielsweise Stigmata, Angst vor „Outing“/Datenschutzleaks oder Furcht vor Repressionen in Herkunftsländern.
Mir ist es wichtig dazu beizutragen, dass wir zu diesem Thema eine faktenbasierte Debatte führen. Auch deshalb ist es so wichtig, dass das Prostituiertenschutzgesetz derzeit evaluiert wird. Wir müssen auf einer soliden Grundlage entscheiden können, wo Nachbesserungen notwendig sind.